Wie in Teil 1 dieser Beitragsreihe bereits beschrieben, befinden wir uns in einem inflationären Geldsystem. Geldwerte verlieren über die Zeit unweigerlich an Kaufkraft, was sparen unprofitabel macht. Vor allem in den letzten Jahren hat diese Entwicklung deutlich an Geschwindigkeit zugelegt.
Doch warum wollen Zentralbanken eigentlich Inflation? Ist wirtschaftliches Zusammenleben nur in einem System der Geldentwertung möglich oder gibt es Alternativen?
Der Gegenspieler der Inflation ist die Deflation. In einem deflationären Geldsystem ist die Geldmenge begrenzt. Es kann kein neues Geld in den Umlauf gebracht werden. Geldwerte gewinnen über die Zeit an Kaufkraft, was sparen profitabel macht, da wir uns mit der Zeit mehr für dasselbe Geld leisten können.
Sicherlich haben Sie schon mal von dem bösen Begriff „Deflationsspirale“ gehört. Uns wird eingetrichtert, dass Deflation schlecht ist und zum hoffnungslosen Untergang führen wird. Häufig wird in diesem Zusammenhang von der Weltwirtschaftskrise 1929 erzählt, als die Welt durch die Deflation kurz vor ihrem Zusammenbruch stand.
Junge Menschen werden bereits in der Schule ausgebremst, jemals auch nur einen Gedanken an eine deflationäre Welt zu verlieren, was uns bis heute begleitet.
Dem wollen wir entgegenwirken und uns in diesen Zeilen der Deflation widmen und sie mit der Inflation vergleichen.
Warum wird alles teurer?
Haben Sie sich schon mal die Frage gestellt, warum Preise nur den Weg in eine Richtung kennen? Dass Waren und Dienstleistungen schon seit jeher immer teurer werden, ist schon so selbstverständlich, dass wir gar nicht erst auf die Idee kommen, zu hinterfragen, ob dies richtig ist. Dabei ist es lohnenswert, sich hierzu ein paar Gedanken zu machen und die Preissteigerung infrage zu stellen.
Zur Erinnerung: Seit dem Jahr 1971, als die Amerikaner den US-Dollar vom Gold lösten, haben wir offiziell weltweit keine gedeckte Währung mehr, da alle anderen Währungen wiederum an den US-Dollar gekoppelt waren . Das heißt, es kann nach Lust und Laune so viel Geld wie nötig, per Knopfdruck aus dem Nichts erschaffen werden.
Trotz des inflationären Drucks des Geldregens gibt es eine Branche, die es geschafft hat, Preise für Produkte zu senken. Die Rede ist von der Computerbranche. Bestes Beispiel hierbei ist der Preis für Festplatten. Mit jeder neuen Festplattengeneration, die auf den Markt kam und mehr Speicherplatz pro Platte bot, sanken die Preise. So zahlte man 2009 pro GByte Speicherplatz etwa elf Cent. Bis heute sind die Preise um 87,4 % gefallen und der Preis pro GByte liegt aktuell bei ca. 1,5 Cent.
Man bekam hier über Zeit stetig mehr Leistung für sein Geld.

Fakt ist: Wir leben in einer deflationären Welt.
Die Menschheit erfindet ständig neue Technologien, die es ermöglichen Teile zu einer größeren Stückzahl, automatisiert, schneller und letztendlich auch kostengünstiger herzustellen.
Bestes Beispiel ist die Getreideernte. Früher mussten die Menschen auf den Feldern selbst Hand anlegen und mit einem Dreschflegel auf die Getreideähren schlagen, um an das wertvolle Korn zu kommen. Heute funktioniert das viel effizienter und vollautomatisch mit einem Mähdrescher. An vielen Stellen wurde der Mensch von Maschinen verdrängt, da es wirtschaftlicher war.
Unter dieser Prämisse hätten Getreidepreise in der Vergangenheit logischerweise fallen müssen, was allerdings nicht der Fall war.
Wir werden stetig effizienter und dennoch steigen die Preise.
Passt das zusammen?


Die Produktivität der Menschheit steigt, aber Löhne können nicht mithalten und das komischerweise seit 1971. Das Jahr, an welchem der Goldstandard endgültig aufgehoben wurde. Diese Entscheidung besiegelte den Gang in ein hochinflationäres Geldsystem, in welchem wir uns heute immer noch befinden.

Das einzige inflationäre in unserer Welt ist das Geldsystem. Die Herrscher des Geldes setzen seit jeher auf ein mittlerweile veraltetes System, mit der Begründung, dass ohne Inflation kein Wirtschaften möglich ist.
Doch es sollte allen klar sein, dass Inflation nur einer ausgewählten Gruppe von Personen dient und diese bereichert. Der kleine Mann hingegen, der sich nicht vor der Preissteigerung zu schützen weiß, muss im Hamsterrad immer schneller laufen oder er fällt hinunter.
Inflation ist eine zusätzliche Steuer, welche im Verborgenen wandelt, da sie für niemanden direkt sichtbar ist. Schulden werden über die Zeit ebenfalls entwertet, also nutzt der Staat die Inflation, um sich auf Kosten der Bürger zu entschulden. Da die Gesamtheit aller Bürger den Staat repräsentieren, müssen wir für alle Versäumnisse der Politik aufkommen und letztendlich in irgendeiner Weise dafür bezahlen.
Einfluss auf die Zeitpräferenz
Durch Inflation tendieren Menschen unbewusst zu einer hohen Zeitpräferenz. Das bedeutet, dass sie sich dazu entscheiden jetzt zu konsumieren, anstatt zu sparen und später zu konsumieren.
Wir denken, das Geld wird ohnehin weniger wert, also kaufen wir lieber jetzt, bevor diese Ware teurer wird und wir es uns nicht mehr leisten können.
Das Problem daran ist, dass wir zu einer reinen Konsumgesellschaft vegetiert sind. Menschen campieren vor Apple-Stores, um das neueste iPhone als Erstes zu erhalten. Dabei verschwenden sie keinen Gedanken daran, ob es das Vorjahresmodell vielleicht auch noch getan hätte.
Schränke quillen vor lauter Kleidung und Schuhen über, die teilweise gar nie getragen werden.
Obwohl wir wissen, dass es für uns auf Dauer ungesund ist, ziehen wir die Glücksgefühle des Alkoholrausches vor, obwohl wir wissen, dass es für uns auf lange Sicht gesehen negative Folgen haben wird. Das sofortige konsumieren hat eine viel zu große Präsenz und begünstigt all dies, für uns Menschen meist schädliche Benehmen.
Mit diesem Verhalten, hervorgerufen durch die Geldpolitik, kommt es zu massiver Verschwendung von Ressourcen. Die Hürde des Konsums ist zu gering. Wir stapeln Dinge und Gegenstände, weil wir diese unbedingt wollten, aber im Rückblick nie wirklich benutzt haben und unsere Umwelt leidet durch unser ständiges Konsumverlangen und unserem Hang zum Kaufrausch.
Kurzfristiges Denken bestimmt unser Leben in jeder einzelnen Facette. Sie müssen nur genau genug hinschauen und beobachten. Wer hat denn noch den Weitblick und richtet sein Leben auf die Zukunft aus? Wer verzichtet freiwillig auf Konsum und investiert sein Geld, damit man später mehr davon hat?
Inflation macht uns blind und beraubt uns der Fähigkeit, die Zukunft zu planen, weil wir unseren Fokus unbewusst auf das „Sofort“ richten.


Deflation hingegen forciert eine niedrige Zeitpräferenz, was bedeutet, dass Menschen dazu tendieren ihr Geld zu sparen, da sie sich vom selben Geld, welches sie heute auf ihrem Konto haben, in Zukunft mehr leisten können. Preise für Waren und Dienstleistungen sinken mit der Zeit und wir würden mit der normalen Entwicklung der Menschheit gehen, die dazu neigt immer produktiver zu werden.
Die Hürde einen Konsumkauf zu tätigen wäre deutlich höher, da nur etwas gekauft wird, wenn dieses Gut verspricht einen Mehrwert zu spenden.
Es würden auch weiterhin neue Smartphones gekauft werden, aber erst dann, wenn das alte Modell, welches man noch besitzt, einen beträchtlichen Wettbewerbsnachteil gegenüber dem neuesten Teil aufweist und ein Kauf daher sinnvoll erscheint. Wir würden bei weitem nicht so viele Konsumgüter anhäufen, da wir jeden Kauf infrage stellen. Ressourcen werden nicht sinnlos verschwendet, was dazu führt, dass wir insgesamt rücksichtsvoller mit unserer Umwelt umgehen.
Langfristiges Denken stellt sich unter den Menschen ein, da sie durch das Sparen endlich wieder die Möglichkeit haben, einen Blick in die Zukunft zu wagen und nicht dazu getriggert werden, jetzt zu konsumieren.
Inflation fördert Spekulation und Finanzblasen
Um seine Kaufkraft und damit seinen Lebensstandard in einem inflationären Umfeld beibehalten zu können, muss die Rendite einer Geldanlage besser performen als die Inflation. Das heißt, wenn die Inflation bei 5 % liegt, muss ich am Finanzmarkt, mein Vermögen um denselben Faktor erhöhen, um meine Kaufkraft zu schützen.
Ist die Inflation so hoch, dass Menschen durch konservative Anlagemöglichkeiten wie z.B. dem Sparbuch einen Verlust an Kaufkraft erleiden, haben sie genau zwei Möglichkeiten, wie sie darauf reagieren können.
Entweder sie lassen es mit sich geschehen und nehmen einen Kaufkraftverlust bewusst oder unbewusst in Kauf oder sie nehmen ihr Geld und beginnen am Finanzmarkt zu spekulieren.
Durch die Angst vor Vermögens- und Wohlstandsverlust entstehen Finanzmarktblasen, da Anleger in Immobilien, Aktien oder andere riskante Anlageklassen flüchten. Dieses Verhalten war unter anderem einer der Hauptgründe für den rasanten Anstieg der Immobilienpreise der letzten Jahre. Die Preise für Immobilien könnten noch weiter steigen, doch irgendwann platzt jede Blase und ob diese Investition dann noch so gewinnbringend war, zeigt sich dann.
So läuft jede alternative Anlageklasse in die Gefahr einer zu hohen Bewertung, welche früher oder später wieder ausgeglichen wird.
Ebenso ist zu beobachten, dass Risiko-Investments wie Pilze aus dem Boden schießen. Zertifikate, CFDs, Hebelprodukte und viele weitere undurchsichtigen Finanzprodukte werden nach oben gespült, weil die Nachfrage da ist. Bei vielen Produkten wissen Kunden nicht mal, was sie hier genau gekauft haben. Das ganze gleicht einem riesigen Spielkasino, in welchem Gelder hauptsächlich verbrannt werden und nur die Großen gewinnen, da sie wissen wie das Spiel funktioniert.
In einer deflationären Welt würde so etwas gar nicht erst passieren. Die Nachfrage nach spekulativen Produkten wäre schlicht nicht da, weil Geld über die Zeit an Wert gewinnt und sich die Kaufkraft selbst auf dem Sparbuch vermehrt. Warum also spekulieren?

Einfluss auf die Lebensmittelqualität
Nehmen wir an, sie essen jeden Tag ein hochwertiges Ribeye Steak von Rindern, die auf der Weide gehalten werden. Um die Sache zu vereinfachen, setzten wir voraus, dass ihnen dieses Steak alle Nährstoffe liefert, die sie benötigen. Sie essen also täglich nur eines dieser Steaks und ziehen daraus ihre gesamte Energie für den Tag.
Eines dieser Steaks kostet 10 € und ebenso verdienen sie auch 10 € am Tag.
Ihr Gehalt reicht also gerade dafür aus, um ihren Körper vollwertig zu ernähren und sich dadurch gesund zu erhalten. (Natürlich entsprechen diese Werte nicht der Realität, werden aber zur besseren Veranschaulichung so angenommen)
Unerwartet überrollt uns eine Inflationswelle von 20 %. Das Steak kostet nun plötzlich 12 €, aber unser Gehalt bleibt bei 10 € stehen. Von heute auf morgen können sie sich dieses Steak nicht mehr leisten. Sie werden jetzt dazu gezwungen, ihre Ernährung anzupassen. Sie könnten ein um 20 % kleineres Steak verzehren, was ihnen allerdings nicht genügend Nährstoffe für ein gesundes Leben liefert oder sie steigen auf andere „minderwertigere“ Produkte um.
Fakt ist, dass sie mit Beginn der Inflation nie wieder eine so vollwertige Ernährung erhalten werden als vorher mit dem Ribeye Steak. Sie sind gezwungen, mit immer weiter steigender Inflation auf billigere Produkte umzusteigen. Billiger sind diese Produkte deshalb, weil sie qualitativ geringfügiger sind, auf Masse produziert werden und allerlei möglichen Dinge beigemischt werden, nur um die Menschen satt zu bekommen.
Die Inflation sorgt dafür, dass die Nahrungsmittel, die wir konsumieren, immer schlechter werden. Obst, Gemüse und Getreide wird mit Chemikalien belastet, damit die Ernteerträge steigen und die Menschen es sich leisten können.
Eine heute zum Einsatz kommende Hybridtomate beinhaltet gegenüber einer alten Tomatensorte 72 % weniger Vitamin C.
Ich will damit nicht sagen, dass alleine die Inflation schuld an dieser Entwicklung hat. Dennoch ist festzustellen, dass dieser Trend mit einem inflationären Geldsystem einhergeht.
Ein Trend zu immer mehr Junk-Food ist nicht von der Hand zu weisen und schädlich für unsere Gesundheit. Nahrungsmittelproduzenten werden schlicht zu diesem Trend gezwungen, da sie sonst nicht überleben würden. Wenn sich niemand mehr das Ribeye Steak für 12 € leisten kann, gibt es dafür auch keine Nachfrage mehr und die Preise müssen fallen oder das Ende des Bauers ist auf Dauer besiegelt.
Geldentwertung begünstigt Kriege
Kriege werden zum größten Teil durch Geldentwertung finanziert. Staaten und Machthaber bedienen die Druckerpressen und schaffen Geld, um sich davon Waffen und weitere Kriegsgüter kaufen bzw. herstellen zu können. Dieses Verhalten war in fast allen Kriegen und Konflikten in der Vergangenheit zu beobachten. Was folgt ist eine Inflationswelle, durch diese dann die Bürger des Landes über Umwege die Lasten der Kriegsfinanzierung schultern müssen.
Doch was wäre, wenn es Staaten mit einem deflationären Geldsystem zu tun hätten?
In diesem Fall könnte sich der Staat keine Kriegsgeräte durch die Geldentwertung schaffen, da er aufgrund der Geldmengenbegrenzung keine Berechtigung dazu hat. Der einzige Weg wäre dann die Bürger von der Notwendigkeit eines Kriegs zu überzeugen, damit diese freiwillig bereit wären, den Krieg durch finanzielle Abgaben zu unterstützen.
Mit Propaganda lässt sich sehr viel erreichen, aber die Hürde läge deutlich höher, wodurch es in einem deflationären Geldsystem zu deutlich weniger bewaffneten Konflikten kommen würde. Und wenn diese kommen, werden sich die Auseinandersetzungen nicht auf ewige Zeit ausweiten lassen können, sondern sind darauf limitiert, wie eben Geld da ist.
Es wird dennoch Kriege geben, weil es die Natur des Menschen ist, allerdings in einem deutlich gesünderen Ausmaße.
Wenn sie sich tiefer mit dem hier nur angeschnittenen Thema „Geldmengenausweitung zur Kriegsfinanzierung“ beschäftigen wollen, empfehle ich ihnen folgende vierteilige Beitragsserie:
https://www.blocktrainer.de/wie-bitcoin-kriege-verhindern-kann-teil-1/


Ist eine deflationäre Welt realistisch?
In diesem Sinne lassen sich noch weitere Vergleiche zwischen Inflation und Deflation untersuchen. Doch mit den hier bisher aufgeführten Vergleichen will ich es erst mal belassen. Machen Sie sich gerne ihre eigenen Gedankenspiele, wie das Leben in einer deflationären Welt aussehen könnte.
Abschließend möchte ich noch auf die Frage eingehen, ob eine deflationäre Welt überhaupt realistisch und umsetzbar ist.
Kritiker argumentieren, dass in einem deflationären System sämtliches Wirtschaften zum Erliegen kommt, da Menschen und auch Unternehmen ihr Geld horten und keine Ausgaben mehr tätigen würden. Dies führt dann zur viel umworbenen Deflationsspirale, in welcher das horten, zu einer fallenden Wirtschaftsnachfrage führt, daraus Arbeitslosigkeit resultiert, was wiederum negativ für die Nachfrage wäre und dieser Zustand sich über die Dauer immer tiefer in die Gesellschaft frisst.
Gegen diese Argumentation spricht jedoch wie weiter oben bereits erwähnt das Beispiel der Computerbranche. Obwohl das Preis-Leistungs-Verhältnis immer günstiger wurde, bestand eine rege Nachfrage nach diesen Produkten. Es wurde dennoch konsumiert, weil es für Unternehmen oder Privatpersonen wirtschaftlicher war, sich heute einen PC zu kaufen, anstatt zwei Jahre für ein besseres Model zu warten.
Die Lebenszeit eines Menschen ist begrenzt. Mit diesem Wissen im Hintergrund werden immer Produkte und Dienstleistungen konsumiert. Man will sich auch etwas gönnen und das Leben genießen, anstatt einfach nur auf den Tod zu warten, um dann seinen Nachkommen das angesparte zu überlassen und selbst nichts davon auskosten. Ebenso wird für Nahrung, medizinische Produkte und weitere lebensnotwendige Ausgaben immer Nachfrage bestehen.
Durch diese Fakten wird das Argument einer Deflationsspirale größtenteils entkräftet!
Man sollte die Deflation von Haus aus nicht als etwas Schlechtes betrachten, dass sich sowieso nicht realisieren lässt. Diese Einstellung ist leider weit verbreitet und rührt aus der Unwissenheit darüber.
Tatsächlich hatten wir hauptsächlich in der Zeit zwischen 1871 und 1913 in vielen Ländern vor allem in Europa eine harte goldgedeckte Währung. Zwar war die Geldmenge damals nicht komplett gedeckelt, da die Geldmenge mit der Goldförderung anwuchs.
In den Jahren, in welchen die Wirtschaftsleistung höher war als der Anstieg der Goldförderung, konnte man jedoch tatsächlich von einem deflationären Geldsystem sprechen.
Es war das goldene Zeitalter, in welcher wir als Menschheit, die wohl größten Erfindungen unserer Geschichte zu verbuchen hatten. Das Telefon, die Glühbirne, Wechsel- und Gleichstrom, das Radio und das Automobil stammen alle aus dieser Zeit, um nur einige davon zu nennen.
Das Leben in einer deflationären Welt ist also durchaus möglich, aber mit Hürden verbunden.
Die größte Hürde ist die Politik. Politiker und Machthaber sind nicht gewillt, das inflationäre System aufzugeben, da es ihnen Macht verspricht. Durch ihr Privileg über das Geld zu bestimmen, könne sie sehr stark beeinflussen in welche Richtung es gehen soll.
In einem inflationären Geldsystem konzentriert sich die Macht nach oben und zentralisiert sich.
In einem deflationären System wiederum würde sich die Macht bis in die kleinsten Ebenen dezentralisieren.
Würde es Politikern wirklich um das Wohl der Bürger oder der Umwelt gehen, müssten sie eigentlich zur Deflation tendieren, was sie aber nie tun werden, wegen ihrer Angst vor Machtverlust.
Von heute auf morgen in ein deflationäres Geldsystem zu wechseln wäre mit sehr starken Schmerzen verbunden, da unser komplettes Wirtschaftssystem auf der Droge des billigen Geldes schwimmt. Ein Umstieg wäre also mit sehr großen Verwerfungen verbunden, bis alle Ungleichgewichte aus dem System verbannt wurden.
Man kann das mit einem Drogenabhängigen vergleichen, der auf kalten Entzug gesetzt wird. Er hat eine schwierige Zeit zu überwinden, aber danach ist der Weg frei für ein neues Bewusstsein und Wachstum.
Aus diesen genannten Gründen ist ein Umstieg vorerst nicht zu erwarten. Die Droge weiterhin einzunehmen, scheint bis auf Weiteres die bevorzugte Variante zu sein.
Doch am Horizont leuchtet ein neuer Stern, welcher die Menschheit in eine fairere Welt führen könnte. Die Rede ist von Bitcoin.
Bitcoin wäre ein deflationäres Geldsystem, da seine Gesamtmenge auf 21 Millionen absolut begrenzt ist. Da Bitcoin reine Technologie ist und von keinem Staat oder einer zentralen Institution kontrolliert werden kann, ist dies wohl die größte Möglichkeit der Menschheit in eine deflationäre, dezentrale, freie und selbstbestimmte Welt zu gelangen.
Die Zukunft wird es uns zeigen.
Eine weitere Möglichkeit wäre die Rückkehr zu einem Goldstandard. Leider hatte ein Goldstandard in der Vergangenheit nie wirklich lange bestand, da dieser aufgrund der physischen Eigenschaft des Goldes früher oder später immer ausgesetzt wurde. Ein Goldstandard fordert Disziplin. Ist diese nicht vorhanden, ist eine Goldgedeckte Währung zum Scheitern verurteilt.
Dieses Thema bietet sehr viel Spielraum für Diskussionen. Stellen Sie sich völlig wertfrei selbst vor, wie es wäre in einer deflationären Welt zu leben und entscheiden sie für sich, welche Welt für die Gesellschaft die lebenswertere ist.
Hier geht es zu den anderen beiden Teilen dieser Beitragsserie:
Die Inflation des Geldes – Teil 1: Der Status quo
Die Inflation des Geldes – Teil 3: Ein Ausblick
Quellenangaben:
https://www.golem.de/news/festplatten-der-preis-pro-gigabyte-hat-fast-einen-cent-erreicht-2212-170492.html
https://www.foryouehealth.de/gesund-leben-blog/naehrstoffgehalt_in_lebensmitteln.html
https://www.taschenhirn.de/wissenschaft/beste-erfindungen/
https://wtfhappenedin1971.com/